13km in 4:20 Schnitt stehen heute auf meiner Uhr. Nichts Besonderes bin ich das und noch viel schneller doch noch vor etwa 7 Monaten jeden Tag gelaufen – aber für mich nun doch ein Meilenstein! Warum? Nachdem ich seit April 2016 mit Schmerzen im Rücken, Becken und Oberschenkel zu kämpfen hatte, war der Dauerlauf heute und die der letzten 6 Wochen schmerzfrei und bereiteten viel Freude – aber vor allem eben keine Schmerzen!
Dass ich das jemals wieder sagen kann, hätte ich vor 8 Wochen nicht gedacht. Es haben mir zwar viele gesagt, dass eine Beckenringlockerung eine langwierige Geschichte ist, aber dass es so meine Nerven strapaziert, hatte ich dann auch nicht gedacht. Im November startete ich mit vollem Elan wieder ins Lauftraining einmal ging das lockere Laufen gut – dann hatte ich wieder Schmerzen. Crosstrainer oder Schwimmbecken sowie Kraftraum und auch meine Physios –so gerne ich sie habe – konnte ich nicht mehr sehen, da es einfach keinen Schritt nach vorne gegangen ist und das Laufen machte mir ob der Schmerzen und des nur langsam möglichen Tempos einfach keinen richtigen Spaß.
Durch viele Gespräche mit Läuferinnen, die ebenfalls eine Beckenringlockerung haben, erfuhr ich, dass Wandern das beste Training zur Stärkung des Becken sei.
Da ich schon lange einer meiner besten Freundinnen in Neuseeland besuchen wollte, beschloss ich ziemlich spontan etwas Geld in die Hand zu nehmen ans andere Ende der Welt zu fliegen dort zu wandern, den Kopf frei zu bekommen, mit Freude am wandern mein Becken zu stärken und so vielleicht die Schmerzen zu verringern und so den Spaß am Laufen wieder zu gewinnen.
Nach einigen Tagen bei Tanja in Auckland flog ich dann auf die Südinsel, wo ich für gut 14 Tage jeden Tag zwischen 5-10 Stunden wanderte. Die Qualität des Alternativtrainings hätte mir kein Gym der Welt geboten, weil so müde war ich schon lange nicht mehr am Abend und so einen Arschmuskelkater hatte ich auch noch nie ;). Wandern macht den Kopf auch richtig schön frei und ich bin wieder zu der Grundintention meiner Lauferei gekommen und zwar jener, dass das Gefühl, schnell zu laufen, einfach richtig geil ist und dass ich das richtig vermisse! Und so hab ich mit neuer Motivation und Hoffnung und ohne Druck die letzten zwei Wochen in Neuseeland wieder mal einen Laufneustart gewagt und nach 2 Wochen Wandertour wieder langsam begonnen jeden Tag zu laufen (natürlich mit Beckengurt) – einfach weil ich richtig Lust darauf hatte!
Auch wenn es noch gezwickt hat, habe ich versucht nicht so stark darauf zu achten und bei der schönen Landschaft und den coolen Trails war das auch nicht so schwer!
Ein Meilenstein war es dann, vor meinem Abflug in Auckland die 10km in Marke in einer akzeptablen Geschwindigkeit zu knacken – schmerzfrei!
Auch in Österreich kann ich nun weiterhin jeden Tag mit Spaß und Schmerzfrei laufen und mich wieder der „CKi-Truppe“ anschließen. Auch mit ersten Fartleks und Longjogs bis 18km habe ich schon wieder begonnen und selbst wenn es immer noch ein Austesten der Belastbarkeit ist, habe ich einfach richtig Spaß am Training. Und diese Spaß will ich mir nun auch behalten, da der leider letztes Jahr komplett verloren gegangen ist.
Im April geht es nun endlich ins erste Höhentrainingslager in die USA wo ich unter anderem mit dem Team NB Manchester trainieren werde. Nach dem Trainingslager werde ich meinen longjog für einen guten Zweck im Rahmen des "wings for life worldrun" absolvieren, darauf freue ich mich schon sehr!! Mein erstes Ziel für heuer ist der Frauenlauf Ende Mai und ich werde mich ob der für mich momentan wichtigen Kraftkomponente heuer ein bisschen an den Berglauf wagen, das wird ein Spaß, da das echt eine meiner größten Schwächen ist :D.
Da ich wegen der einseitigen Kurvenbelastung, die für mein Becken im Moment ein großes Problem darstellt heuer leider nicht auf die Bahn laufen kann, liegt der Fokus im Herbst auf einem schnellen Straßen-10er und nach 3 Jahren wo ich die Crosssaison wegen Verletzungen verpasst habe freue ich mich heuer endlich auf eine richtige Crosssaison.
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Marvin Fuhs (Samstag, 18 März 2017)
Spaß am Sport und daran sich überhaupt so frei bewegen zu können - das wird immer das wichtigste bleiben. Freut mich sehr dass du das wieder auskosten kannst.
Gratuliere zum Durchhalten und alles Gute weiterhin, die Tapferen gewinnen immer am Ende :) !!
Gerhard (Freitag, 19 Mai 2017 15:03)
Hallo Jenni!
Jetzt habe ich gerade den Artikel über Dich im Standard gelesen.
hier der Link dazu:
https://derstandard.at/2000057899305/Die-heilsame-Wanderung-derLaeuferinJennifer-Wenth
Abwechslung im Training ist wichtig und tut ungemein gut! :)
Es freut mich sehr für Dich, dass Du wieder Spaß an der Bewegung und dem (Cross-)Lauf hast.
Weiteren viel Glück und alles Gute wünsche ich Dir!
Toi, toi, toi für den morgigen Frauenlauf!
:)