Saisonpause- Trainingsstart- ASICS Grand 10

Heuer hatte ich nach der wirklich langen Saison mit Universiade, WM  und insgesamt sieben 5000m Rennen das erste Mal das Gefühl, dass ich mich auf meine Saisonpause freuen konnte! Die ersten 2 Tage davon verbrachte ich gemeinsam mit Christoph in China, wo ein Besuch bei der großen Mauer und den Ming Gräbern am Programm stand. Obwohl die zwei Sehenswürdigkeiten echt beeindruckend waren, war ich dann froh nachhause zu kommen, da insgesamt 4 Wochen Asien für das Jahr 2015 ganz gut reichten. Zuhause hatte ich endlich genug Zeit mich mit allen FreundInnen zu treffen die ich leider schon länger nicht gesehen hatte, für Zeit bei meinen Eltern in Kaumberg, für Wandern und andere sportliche Tätigkeiten abseits von Laufen!

All zu lange war ich dann aber nicht in Österreich, denn ich erfüllte mir gemeinsam mit einer Freundin einen langjährigen Traum abseits des Laufsports! Tanja und ich flogen nach Irland um dort auf eigene Faust Wanderreiten zu gehen!  So waren wir also 4 Tage lang bis zu 6 Stunden am Pferd unterwegs und genossen dabei die wunderschöne Landschaft und die Gastfreundschaft von Irland und ritten von einem B&B zum nächsten. Reiten ist so unglaublich entschleunigend und ich bin in den 4 Tagen echt richtig zur Ruhe nach dem Trubel der Saison gekommen!  Neben viel Ruhe nahm ich natürlich einen kräftigen Muskelkater mit nachhause aber es ist immer schön, wenn man Muskeln spürt von deren Existenz man davor gar nichts wusste! ;)

Die 3 Trainingsfreien Wochen- bzw aktive Erholungswochen gingen echt wie im Flug um und schon war wieder der Trainingseinstieg da.

Ich wollte gleich von 0 auf 100 einsteigen also mit 2 Mal Training am Tag- 1x davon aber alternativ also schwimmen, aquajoggen, radln oder crosstrainern- um gleich wieder in den Rhythmus zu kommen.  Zudem musste die Ernährung von irish breakfast, Keksen und Kuchen wieder auf gesund umgestellt werden;)

Die erste Woche gestaltete sich als sehr schwierig für mich, da sich das Laufen- obwohl ich auch in der Saisonpause 3x die Woche laufen war- einfach katastrophal anfühlte. Der Schritt war schwer und ich atmete wie eine Dampflokomotive auch bei sehr langsamen Tempo- ich verstand die Leute also nur allzu gut die Laufen gar nicht mögen!

In der 2. Woche fand ich aber mein altes Laufgefühl wieder und die Dauerläufe und der Laufschritt fühlten sich immer besser an- für alle die keine Lauffreunde sind: dranbleiben lohnt sich also- der Spaß kommt irgendwann!!

Ich wagte mich an die ersten Fahrtspiele und bekam zudem meine neuen Kraftprogramme und damit auch unglaublichen Muskelkater :D

In der 3. Woche lief ich meine ersten vorsichtigen Tempoläufe indem ich Teilabschnitte von Andrea Mayrs Marathon Training mitlief- echt Wahnsinn was für super Trainings sie läuft!! Die Läufe haben super viel Spaß gemacht, da wir eine echt große Gruppe waren, mein Schritt fühlte sich aber nicht super gut an und ich hatte echt Zweifel ob es überhaupt Sinn macht am Samstag nach Berlin zu einem super besetzten Straßen 10er dem ASICS Grand 10 zu fliegen. Da ich mir aber für diese Saison unter anderem das Ziel gesetzt habe mit schwierigen Rennen besser umgehen zu lernen und das Rennen vor allem der Standortbestimmung dienen sollte stieg ich also am Samstag Früh in den Flieger.

Beim Training am Samstag fühlte ich mich eher sehr bescheiden, da ich scheinbar etwas falsches gegessen hatte und mein Magen etwas verrückt spielte. Ich ging also komplett ohne Erwartungen in das Rennen am Sonntag, freute mich aber gleichzeitig sehr darauf, da ich immer schon mal in Berlin laufen wollte.

Pünktlich um 12 erfolgte also der Startschuss und es ging sehr rasant und nicht zimperlich los und ich verfiel kurzzeitig schon fast ein bisschen in Panik, da ich vor lauter Beinen die Straße nicht sehen konnte- unglaublich was da für eine Dichte da am Start ist!!

Nach ca 500m kehrte glücklicher Weise etwas Ruhe ein und ich fand eine nette angenehme Gruppe von etwa 6 Männern und einer Frau. Ich lief komplett ohne Uhr, da ich mich einfach nur auf einen guten und flotten Schritt konzentrieren wollte. Die Strecke führte uns echt schön durch Berlin- vorbei an der Siegessäule und durch den Tierpark, bei dem dann auch bei 5km eine große Stoppuhr stand die mir 17min anzeigte. Das Tempo fühlte sich sehr gut und kontrolliert an, aber ich rechnete trotzdem nicht mit einer Zeit unter 34 min, da ich einfach nicht wusste wo ich im Moment Leistungsmäßig stehe. Ich fühlte mich aber weiterhin sehr gut und der 2. Teil der Strecke war heute definitiv der Schnellere, da wir zu Beginn sehr viel eisigen Gegenwind hatten und dann eben Rückenwind.

Ich war sehr überrascht, dass ich mich auch 2 km vor Schluss noch super fühlte und dann von Gefühl her noch etwas zulegen konnte, meinen Schlusssprint habe ich leider sehr verschlafen, da ich nicht kapiert hatte dass das Ziel schon so nah ist und kam sehr überrascht bei 33:23 ins Ziel. Einerseits war ich sehr darüber überrascht, dass es sich so einfach angefühlt hat und auch darüber, dass ich so kurz nach dem Trainingseinstieg eine recht flotte Zeit laufen konnte. Nach dem Rennen erfuhr ich, dass die Zeit nur 11 Sekunden langsamer als der Österreichische Rekord ist, also bin ich die 2. schnellste Österreicherin über 10km- juhuuu J . Nächstes Mal laufe ich dann vl mit Uhr und mache einen g'scheiten Schlusssprint damit der Rekord dann vl drinnen ist ;) Berlin war auf jeden Fall eine Reise wert- super Stimmung- super Feld- super Veranstaltung- zufriedenstellendes Ergebnis und super Motivation für die nächsten Trainingswochen getankt :)

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