First week in Kenia:)

Seit nun mehr als einer Woche bin ich nun gemeinsam mit Christoph, Lisa, Andi, Willi und unserem ungarischen Läuferkollegen Balint in Iten und ich denke, dass es Zeit für einen kleinen Bericht ist

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Die Anreise die Christoph und ich gleich am Montag nach den Cross ÖM antraten, war mit fast 24 Stunden Dauer eine ziemlich lange. Von Wien gings zuerst nach Dubai, dann weiter nach Nairobi und dann nochmal weiter nach Eldoret, ehe es dort dann mit dem „Matatu“ nach Iten ging.

Die Fahrt von Eldoret nach Iten war ziemlich interessant, spielt sich doch scheinbar das ganze Leben hier auf der Straße ab! Neben Obst und Gemüseverkäufern sieht man Tischlereien, Metallarbeiter und viele Hirten mit Kühen, Schafen, Eseln oder Ziegen neben den Straßen. Interessant waren auch die hunderten Kinder, die mit ihren Schuluniformen Richtung nachhause gingen oder liefen, teilweise sahen wir dieselben Uniformen für mindestens 5km!

 

Nach einer angenehm ruhigen Nacht in unserem kuscheligen Zimmer, ging es los zum ersten lockeren Lauf. Gemeinsam mit Christoph lief ich los in Richtung Laufbahn, wo wir dann ein paar lockere Runden drehten und gleich einmal ziemlich beeindruckt waren wie viele Leute dort waren. Es war auch sehr angenehm auf der Laufbahn zu laufen, da es der einzige Weg ist der nicht bergauf oder bergab geht;)

 

Neben vielen Dauerläufen und Krafttraining standen am Dienstag und Donnerstag zwei für mich sehr spezielle Einheiten am Programm.

Am Dienstag galt es 2x10x200m mit 1min bzw 1:30 Trabpause zu absolvieren, an sich kein spezielles Training, aber am Dienstag ist „track day“ in Iten und da stehen an die 200 Läufer auf der Bahn um zu trainieren!! Die Motivation die man hier aufsaugt ist mit nichts zu vergleichen was ich bisher erlebt habe. Da laufen Weltklasseläufer und jene die es werden wollen in Gruppen von bis zu 30 Leuten und absolvieren ihre Läufe. Auch ich war nicht alleine bei meinen Läufen, da sich gleich eine jüngere 800m Läuferin mit Bestleistung 2:02 bei mir anschloss. In Kenia läuft man echt nie alleine, egal ob mit Kindern oder Läuferinnen :)

 

Am Mittwoch nahm uns der Besitzer des Kerio View Hotels mit zu einer Schule, die er persönlich unterstützt, welche behinderte und nicht behinderte Kinder betreut. Der Komplex ist wunderschön gelegen und hat neben 3 Räumen zum Schlafen einige Klassen und viel freie Fläche, wo sich die Kinder die ganze Zeit bewegen. Am Stundenplan steht jeden Tag in der Früh „outdoor activity“, Bewegungsmangel oder Bewegungsklassen müssen da sicher nicht thematisiert werden. Die Schule besteht aus einem quasi Internat, wo die behinderten Kinder wohnen und versorgt werden. Die Erfahrung die wir dort gemacht haben, war für alle sehr berührend! Wir wurden von allen sehr freundlich empfangen und die Kinder und Betreuerinnen freuten sich über die mitgebrachten Bananen. Unglaublich was man hier schon mit ein bisschen Essen helfen kann, wo wir einfach nur im Überfluss leben. Christoph und ich haben uns schon ein paar Sachen überlegt, wie wir die Schule unterstützen könnten, denn dort ist das Geld wirklich gut und sinnvoll investiert und vor allem wir es dort benötigt!

Jean- Paul fuhr mit uns dann noch zu einer Ziegelbrennerei mitten im nirgendwo, wo die Ziegel noch so richtig wie früher gebrannt werden, da er noch welche für Bauarbeiten im Hotel brauchte. Zu 7. im Auto holperten wir also auf den ärgsten unebenen Waldstraßen mit 140 Ziegeln beladen zurück ins Hotel!

 

Am Donnerstag ging es dann zu meinem verrücktesten Training bisher - dem Kenia Fartlek.

Der Weg von unserem Hotel zum Start ist schon einmal 6km lang und wüsste man nicht wo der Start ist, müsste man einfach nur den hunderten Läufern nachlaufen, die aus allen Wegerln und Gassen rauskommen und sich auf den Weg zum Fartlek machen.

Beim Start angekommen warten ca 200 weiter Läufer und Läuferinnen auf den Start, wir waren die einzigen Europäer . Pünktlich um 9.00 geht es los, davor sagt ein Mann ganz leise was zu tun ist 30x1 Minute locker- 1 Minute schnell und dann setzt sich die Meute auch schon in Bewegung. Die erste Minute geht es easy los und irgendwann piepsen alle Uhren und dann wird auch schon das Tempo angezogen. In der ersten schnellen Minute ist dann ein Traktor am Weg entgegen gekommen, ziemlich interessant wenn ca 200 Leute nach links ausweichen, da sind Kollisionen unvermeidbar - schlimmer als im Wetttkampf ;)

Nach einigen Läufen lichtet sich das Feld schon langsam und ich war definitiv mindestens im letzten Viertel, konnte aber Christoph und Balint noch ziemlich lange sehen ;) Ehrlich gesagt dachte ich mir nach ca 7 schnellen Läufen schon dass ich nicht mehr „ heimkomm“, da das Tempo und das Gelände einfach nur schwierig waren, aber ich entschied mich nachher doch die 30 Stück zu laufen, auch wenn ca 150 Läufer schon nach 15 Wiederholungen die Segel strichen und nachhause gingen. So war ich also die letzten 15 Läufe gemeinsam mit 2 Läuferinnen alleine, da die Spitzengruppe schon komplett außer Sichtweite war!

Nach insgesamt 20.5km 13,5km davon waren das Fartlek und die schnellen Minuten waren zwischen 3:20 und 4:20 schnell je nach dem ob es bergauf ging oder nicht;) kam ich dann ziemlich müde zurück zum Hotel;)

 

Bis jetzt kann ich echt nur sagen das es der beste Trainingslagerort überhaupt ist, es gibt hier keine Ablenkungen und das einzige was wir tun ist essen, schlafen und trainieren!

Gemeinsam mit den anderen Österreichern und Balint ist es auch sehr lustig und echt ein Genuss gemeinsam zu trainieren, vor allem mit Discomusik Unterstützung von Andi Vojta und Willis lautstarker Unterstützung beim Krafttraining ;)

 

 

 

I´m loving it!! :)

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